show ghost
Wie können wir uns in einen Kontext setzen, ihn verändern oder gar verlassen? Jan Machacek agiert in seinem Solo in Raummodellen und über die Projektionen des eigenen Körpers. Er versucht seinen Körper mittels Bilder, die durch Linsen, Glasreflexion u.a. erzeugt werden, in einem Modellraum zu positionieren. Die Performance ist inspiriert vom peppers ghost Effekt, einem Vorläufer des Kinos und der Tricktechnik, bei dem Geistererscheinungen auf der Bühne inszeniert wurden. Machacek Figur ist eine hybride Gestalt auf der Suche nach Ort und Kontext: ein Show Gespenst auf Raumsuche.
Er versucht sich zwischen Modell und realem Raum, zwischen geplanter und erfahrbarer Wirklichkeit einzurichten.
Machacek zettelt ein raffiniertes Spiel an. Als Performer lässt er sich in eine kleine Modellbox projizieren, die einmal Bühne ist, dann ein Filmkulissen-Zimmerchen und eine Vitrine. In einem ausgeklügelten Setting aus Kameras, Projektionsflächen und Soundequipment führt der Künstler durch ein Pandämonium der Illusionen.
Helmut Ploebst, Der Standard
Der studierte Bühnenbildner und Bildhauer Machacek experimentiert in seinen Performances und Kurzfilmen mit teilweise vertrauter Filmtechnik und fördert dabei die erstaunlichsten – und viel weniger vertrauten – Effekte zutage. In Zeiten, in denen das Publikumsauge durch Special-Effects verwöhnt ist, kommt der klassische „Geist Peppers“ nur noch vereinzelt in Vergnügungsparks oder Museen zum Einsatz. Umso überraschender und beeindruckender fiel die Performance für das Publikum bei den Festwochen aus: ein Abend zum Staunen, der zu Recht mit viel Applaus bedacht wurde.
Sophia Felbermair, orf.at
Credits
Video, Raum, Performance Jan Machacek
Musik, Videoprogrammierung Oliver Stotz
Licht Bartek Kubiak
Modellraum Jakob Scheid
Dramaturgische Beratung Judith Staudinger
Eine Koproduktion von am apparat, Tanzquartier Wien und Wiener Festwochen mit Unterstützung der MA 7 Kultur Wien