erase remake untersucht in einer quasi archäologischen Beschäftigung persönliche
und kollektive Geschichte(n). Das Verhältnis der eigenen Identität zum Körper ist
dabei der wiederkehrende Bezugspunkt. Die Performance fragt nach den Möglichkeiten einer (Neu-)Positionierung. Live übertragene Bilder von Körperteilen werden spielerisch ausradiert oder neu zusammengesetzt. Dabei entspinnt sich eine Erzählung vom Kampf um persönliche Autonomie und den Grenzen der Selbsterfahrung.
Ein performatives Spannungsfeld entsteht durch die Gleichzeitigkeit der Live-Performance und ihrer zeitverzögerten Wiederholung und Variation auf der Leinwand. Der Umgang mit der Technik ist dabei so virtuos (was wiederum in schönem Kontrast zu dem beiläufigen Agieren des Performers bei den offenen Umbauten steht), dass man als Zuschauer gerne jedem optischen Trick auf den Leim geht, obwohl kein Hehl aus der künstlichen Herstellung der Bilder gemacht wird. Der letzte Vorhang fällt als Bild im Bild immer und immer wieder, bis er sich so oft dubliziert hat, dass er sich schlussendlich selber auslöscht in den Tiefen der zweidimensionalen Projektion. Remake und erase. (Judith Helmer, corpusweb)
Die, die nicht aufhören, sich selbst und einander zu suchen, tanzen. Aus Unwissen oder wider besseres Wissen. Das Trotzige oder Unbeholfene der Akteure, das sich immer wieder Versichern, dass das, was man gerade nicht sieht, noch da ist – das ist Pop. (Hannes Seidl, Programmheft, Diskursfestival Gießen)
Credits
Video, Performance Jan Machacek
Live-Musik Martin Siewert, dieb13
Eine Koproduktion von am apparat und brut Wien